Erfolgreiches Lieferantenmanagement im Maschinenbau

Maschinenhersteller sind auf eine gute Zusammenarbeit mit Zulieferern angewiesen. Wir erklären, wie eine fruchtbare und dauerhafte Kooperation in der Wertschöpfungskette funktionieren kann – und wie sich Zulieferer dafür richtig positionieren.

Das Verhältnis zwischen Originalausrüstungshersteller und Lieferant ist seit jeher kompliziert. Es schwankt zwischen einer strikt preisorientierten Einkaufspolitik und dem Bestreben nach langfristiger Kooperation.

 

Kurzfristiger oder strategischer Einkauf

 

Zwei unterschiedliche Vorgehensweisen sind im Einkauf zu unterscheiden: das operative und das strategische Lieferantenmanagement. Beim operativen Vorgehen agieren Käufer kurzfristig und vergleichen die gelieferte Ware oder Leistung mit dem Preis. Bei gleicher Leistung gibt in der Regel der niedrigere Preis den Ausschlag.

Demgegenüber steht das strategische Lieferantenmanagement im Maschinenbau. Hier geht es dem Käufer weniger um kurzfristige Einsparungen, sondern mehr um langfristige Prozessverbesserungen in der Wertschöpfungskette. Die lassen sich durch eine engere und längerfristige Kooperation mit einem zuverlässigen und kompetenten Zulieferer erzielen.

Mögliche Vorteile für den Käufer sind zum Beispiel:

  • geringeres Risiko von Lieferausfällen und Qualitätsmängeln,

  • weniger Aufwand für die Qualifizierung wechselnder Zulieferer,

  • Einbindung in die Entwicklungsarbeit,

  • geringere Komplexität durch höhere Verantwortung für den Zulieferer.

Wie ernst die Beziehung zu Lieferanten heute oft genommen wird, zeigt sich anhand von Management-Vokabular wie „Total Supplier Management“ oder „Supplier Relationship Management“. Moderne Unternehmen verstehen ihre Zusammenarbeit mit Zulieferern häufig nicht einfach als Einkaufspolitik, sondern als Beziehungs- oder Netzwerk-Management.

Für Lieferanten ist eine langfristig ausgelegte Kooperation mit einem oder sogar mehreren Stammkunden höchst erstrebenswert. Denn als Vorteile winken langfristige Planungssicherheit und vielleicht auch eine Entlastung an der Preisfront, wenn Rabatte durch Zusatzleistungen ersetzt werden können.

 

Schritte zur langfristigen Lieferpartnerschaft

 

Doch wie erringt ein Zulieferer den Status des bevorzugten Lieferanten? Sofern das einkaufende Unternehmen mit modernem Beschaffungsprozessen arbeitet, sind gute Noten bei der Lieferantenbewertung eine Voraussetzung, um Waren anliefern zu dürfen. Im Rahmen dieser Bewertung werden verschiedene Kennzahlen herangezogen, die meistens auf drei zentrale Faktoren hinauslaufen:

  • Preise

  • Zuverlässigkeit

  • Qualität

Bei diesen „harten Fakten“ sollten sich Zulieferer keine Schwächen erlauben, weil diese im ERP-System festgehalten werden können. Sollte in Sachen Qualität oder Liefertreue einmal etwas schiefgehen, ist beim Lieferanten unbedingte Kooperation gefragt, um die Schwachstelle zu beheben. So lässt sich am ehesten verhindern, dass der Kunde das Vertrauen in den Lieferanten verliert.

 

Reibungslose Kooperation fördert die Lieferbeziehung

 

Darüber hinaus spielen „weiche Fakten“ eine wichtige Rolle bei der Beurteilung, ob ein Zulieferer für einen bevorzugten Status infrage kommt. Zum Beispiel:

  • Beteiligt er sich an gemeinsamen Qualitätsinitiativen?

  • Wie zügig reagiert er auf Anfragen?

  • Werden angeforderte Daten schnell und vollständig bereitgestellt?

  • Lassen sich Konflikte auf kooperative Weise auflösen?

  • Bringt der Zulieferer durch Innovationen das eigene Unternehmen voran?

  • Funktioniert die Zusammenarbeit zwischen den Fachabteilungen auf beiden Seiten, wie Fertigung, Entwicklung, IT und Marketing?

Neben diesen Faktoren ist auch die CAD/CAM-Ausstattung des Zulieferers ein Erfolgsfaktor. Schnelle CAM-Programmierung mit einem System wie TopSolid’Cam verkürzt die Reaktionszeiten bei Änderungen und kurzfristigen Aufträgen. Optimierte Fertigungsstrategien mit hoher Oberflächenqualität und/oder schnellerem Schruppen tragen dazu bei, Ziele bei Kosten, Durchsatz und Qualität zu erreichen.

Sofern ein Austausch von CAD-Daten erfolgt, ist weitgehende Kompatibilität der Systeme wertvoll, um Nacharbeiten als Folge unzureichender Konvertierung zu vermeiden. TopSolid’Design bietet hierfür günstige Voraussetzungen. Die Software ist kompatibel zu den gängigen Formaten und darum geeignet für den Datenaustausch in der Konstruktion.

Zum bevorzugten Zulieferer im Maschinenbau zu werden, ist also nicht einfach, aber für gut geführte Unternehmen ein realistisches Ziel. Eine gute technische Ausstattung und ein geeignetes Lieferantenmanagement helfen dabei. Nutzen Sie Ihre Chancen!

 

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