Rohteilaktualisierung bei 3D-Bearbeitungen

Wie verhält es sich in TopSolid mit der Aktualisierung des Rohteils bei 3D-Bearbeitungen?

Von den 2D-Bearbeitungen wie Stirnfräsen oder Umfangsfräsen sind Sie es gewohnt, daß das Rohteil unmittelbar nach Ausführung der Operation aktualisiert wird. Bei 3D-Bearbeitungen wie Schruppen, Schlichten oder Restmaterial ist das nicht der Fall. Wieso?

Rohteilaktualisierung ausgeschaltet

Die Rohteilaktualisierung für 3D-Bearbeitungen ist in den Voreinstellungen von TopSolid ausgeschaltet. Sie können für diese für jede Bearbeitung aktivieren, indem Sie das Icon Rohteil aktualisieren im Unterpunkt Flags einer Bearbeitung einschalten:

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Dann wird das Rohteil wie gewohnt aktualisiert. Beachten Sie hierbei, daß die Rohteilaktualisierung bei einem Werkstück mit genauer Rohteilaktualisierung wegen der großen Anzahl der Bahnen sehr lange dauern kann und wir deshalb diese Einstellung nicht empfehlen. Bei einem Werkstück mit MachineWorks-Rohteilaktualisierung (also mit einem facettierten Rohteilmodell) ist die Aktualisierung zwar schneller, aber noch sehr zeitaufwendig.

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Restschruppen

Die Funktion Schruppen in TopSolid'Cam verwendet für die Erkennung von Restmaterial einen eigenen, optimierten Algorithmus, welcher erkennt, wo nach den vorhergehenden Bearbeitungen noch Material übrig geblieben ist. Für das Funktionieren des Vor- und Nachschruppens ist es also nicht erforderlich, daß die Rohteilaktualisierung eingeschaltet ist. Eine Einschränkung besteht darin, daß dieses Rohteilmodell für das Schruppen nicht beim Umspannen des Bauteils mitgenommen werden kann.

Und beim Schlichten?

Beim Schlichten raten wir generell dazu, die Rohteilaktualisierung auszuschalten, so wie es in den Standardeinstellungen von TopSolid vorgesehen ist. Grund ist hier die nochmals größere Anzahl von Bahnen in einer feineren Genauigkeit, die den Rechenprozeß enorm verlängern würden.

Die Funktionen für die Erkennung und Bearbeitung von Restmaterial verwenden für ihre Berechnung nicht das Rohteilmodell, sondern haben eigene, speziell optimierte Berechnungsverfahren um herauszufinden, wo Material stehengeblieben ist. Hier muß in der Regel ja ein Referenzwerkzeug angegeben werden, für welches das stehengebliebene Material bearbeitet werden soll, so daß das konkrete Rohteilmodell keine Rolle spielt.

Umspannen

Möchten Sie ein 3D-Werkstück umspannen, also auf der Maschine umdrehen oder in ein anderes Bearbeitungsdokument inklusive bearbeitetem Rohteil übernehmen, so muß das Rohteil definitiv aktualisiert sein und Sie müssen die Rechenzeit akzeptieren. Verwenden Sie dann bitte auf jeden Fall ein Werkstück im MachineWorks-Modus.

Denken Sie auch darüber nach, ob eine komplette Mitnahme der 3D-Kontur in eine weitere Spannung unbedingt nötig ist. Wird in der zweiten Spannung lediglich die Unterseite des Teils plangefräst, ist hierfür die Rohteilkontur auf der Rückseite nicht wichtig. Bereiten Sie in diesem Fall einfach ein zweites Bearbeitungsdokument mit dem normalen anfänglichen Werkstück vor.