Change Management als entscheidender Erfolgsfaktor bei der Einführung einer CAD/CAM Software

Akzeptanz schaffen durch Beteiligung der Mitarbeiter

 

Unsere Erfahrung zeigt, dass das volle Potenzial einer integrierten CAD/CAM-Kette in vielen Unternehmen nicht ausgenutzt wird, weil die Akzeptanz für den Prozess bei den Mitarbeitern in der Fertigung fehlt. Trotz CAM-Software wird weiter munter am Poti gedreht oder am NC-Programm herum editiert… Es kommt dann zu der Frage: Wieso passieren immer noch Fehler, die mit der neuen Software nicht mehr passieren sollten?

 

Leider haben wir nicht selten die Situation erlebt, dass Mitarbeiter*innen in der Fertigung, die Maschinen bedienen, sich von den Programmen aus der Arbeitsvorbereitung bevormundet und übergangen fühlen. Aussagen wie folgende sind keine Seltenheit: “Die da oben haben ja keine Ahnung”, “Wenn die Mist bauen, bin ich nachher dran schuld”. Aber auch die Kollegen und Kolleginnen in der Arbeitsvorbereitung fühlen sich in ihrer Arbeit wenig wertgeschätzt und bekommen keine Unterstützung: “Uns sagt ja keiner was”, “Die machen ja doch, was sie wollen”. Wenn Ihnen das bekannt vorkommt, sollten Sie weiterlesen. Und seien Sie gewiss: Für uns ist das genauso frustrierend wie für Sie!

 

Wodurch entstehen solche negativen Dynamiken?

 

Erst einmal bedeutet jede Veränderung Arbeit und Störung der Routine. Mitarbeiter möchten lieber die bewährten Abläufe beibehalten, statt sich mit einer neuen, unsicheren Zukunft auseinanderzusetzen. Zu der Mehrarbeit der Veränderung kommen Ängste dazu: 

 

  • Angst überfordert zu sein und Fehler zu machen
  • Angst bedeutungslos zu werden, weil das eigene Wissen nichts mehr wert ist
  • Angst zu scheitern: Es fehlt an Motivation zur Veränderungen, wenn es in der
    Vergangenheit schon Bemühungen gab, die abgebrochen wurden.

 

Wie vermeidet man die negative Dynamik im Vorfeld?

 

Leider fällt erst auf, wenn die Unzufriedenheit über die neuen Arbeitsabläufe im Unternehmen wächst, dass es klüger gewesen wäre, dieser vor Projektbeginn entgegen zu wirken. Diesen Prozess nennt man “Change Management”. Wir hatten hierzu schon interessante Blogbeiträge: Veränderungen wagen und In 6 Schritten Veränderungsprozesse realisieren.

 

Die wichtigste Erkenntnis ist, dass jeder Beteiligte seine Sichtweise als “richtig” oder “stimmig” und die der anderen automatisch abweichend davon als “falsch” betrachtet. Das ist wohl in allen Menschen so angelegt und wir werden es nicht ändern. Anzuerkennen, dass mehrere Sichtweisen nebeneinander existieren können, die auf unterschiedliche Weise zustande gekommen sind, ist der erste Schritt zur Besserung. Ich bin normal. Und du auch.

 

Anerkennung bedeutet dabei nicht, dass man sich diese Sichtweisen zu eigen macht, es bedeutet lediglich Einsicht in die Relativität der eigenen Sicht der Dinge. Jeder Beteiligte sollte zu dieser Einsicht kommen und erfahren, dass dies auch bei anderen mehr oder weniger schnell ankommt. Fördern Sie hierzu den Austausch untereinander durch regelmäßige Treffen, die geeignet moderiert werden. Halten Sie die Treffen kurz, damit die Motivation nicht leidet und achten Sie peinlich darauf, sich keinen Standpunkt zu eigen zu machen. Als Moderator sollte eine Person eingesetzt werden, die den Respekt und das Vertrauen aller Beteiligten genießt und auch jedem Beteiligten gegenüber im Zweifel weisungsberechtigt ist.

 

Thematisieren Sie die Frage: Was wollen wir erreichen? Und was müssen wir dafür tun?

 

Erklären Sie, warum ein CAD/CAM-Projekt gestartet wurde. Was sind die Ziele, die damit erreicht werden sollen? Effizienzsteigerung? Sicherung des Standortes oder der Wettbewerbsfähigkeit? Kostenreduzierung durch Fehlervermeidung? Neue Kunden oder Produkte, die das erfordern? Fachkräftemangel? ...

Machen Sie deutlich, worin der Handlungsbedarf besteht und warum die Dinge nicht so bleiben können, wie sie sind. Untermauern Sie Ihre Argumentation soweit möglich mit nachvollziehbaren Daten. Falls solche Daten nicht vorliegen, erklären Sie den Handlungsbedarf und die Notwendigkeit, solche Erkenntnisse und Daten zu sammeln, um den Handlungsbedarf konkretisieren zu können. Dies verschafft Ihrem Projekt Glaubwürdigkeit und stellt das Ziel auf feste Füße.

 

Wo drückt der Schuh? Oder sind es viele Schuhe?

 

Wir, von der WeSt GmbH, helfen Ihnen mit unseren Change Management Workshops die Fragen und Ängste der Mitarbeiter zu klären und bei Ihnen einen eigenen festen Kommunikationsprozess des Austauschs zu etablieren. Auslöser von Furcht, Sorge, Angst und (in Extremfällen) auch Wut ist meistens die Veränderung und die Position jedes Einzelnen dazu. Die Prozesse im Unternehmen ändern sich durch die Einführung einer neuen Software. Manche Arbeitsschritte, die vorher für alle gut sichtbar waren, finden nun zum Beispiel im Verborgenen am Computer statt (Simulation).


Dies führt zu Furcht davor, dass:

  • nicht alles bedacht wurde
  • man selbst überflüssig werden könnte
  • man nicht Schritt halten kann
  • die eigene Arbeit nicht mehr wertgeschätzt wird
  • die Stellung und Bedeutung des Einzelnen im Unternehmen sinkt
  • man für Dinge verantwortlich gemacht wird, über die man keine Kontrolle hat 

Diese Themen sollte man offen ansprechen und adressieren.

 

Man kann nicht jedem alle Ängste sofort nehmen und manche davon werden bleiben. Wir können aber erreichen, dass Ängste reduziert werden und eine Zusammenarbeit nicht mehr blockiert wird. Wir können erklären, was die neue Software kann und wie sie dazu beitragen kann, das gemeinsame Ziel zu erreichen. Integrative Workshops zur Einführung der Software mit Teilnahme nicht nur der späteren Nutzer, sondern auch der angebundenen vor- und nachgelagerten Prozessbeteiligten, sorgen für die Akzeptanz für den gesamten Prozess und damit zum erfolgreichen Einsatz der Software. Macht man dies nicht, wird Wissen gebunkert, um zu beweisen, dass der alte Weg besser war und man nicht alles verändern kann. 

 

In diesen Workshops können wir erklären wieso bei der CAM-Programmierung sowohl der Programmierer als auch der Maschinenbediener wichtige Glieder der gleichen Kette sind, die ineinandergreifen müssen statt nebeneinander her zu arbeiten. Gemeinsam erarbeiten wir einen für alle verständlichen und lebbaren Prozess, innerhalb dessen konkrete Probleme der Zusammenarbeit besprochen und verlässlich ausgeräumt werden.

Wir etablieren ergänzende Werkzeuge, wie z.B. TopSolid’Shopfloor CAM, die eine verlustfreie, prozesssichere und systemweite Zusammenarbeit zwischen den Disziplinen ermöglichen. Und vor allem einigen wir uns darauf, dass “Schuld” keine Währung in unserer Debatte mehr ist.

 

Wenn Sie wissen wollen, wie Sie nachhaltig Ihr CAD/CAM-Team mit Ihren Maschinenbedienern vernetzen können, kontaktieren Sie uns und fordern Sie unverbindlich ein Angebot für einen Change-Management Workshop an!