Remote Working bei Duo Design: „Der technische Aufwand für die Umstellung hielt sich in Grenzen.“

Duo Design ist eine renommierte Agentur für Industriedesign, welche sich auf die Entwicklung und Gestaltung von Konsumgütern spezialisiert hat. Dies sind beispielsweise handgeführte Elektrowerkzeuge, Gartenwerkzeuge, Spielzeuge und Haushaltsartikel. Besonders die Küchenartikel wurden bereits mit zahlreichen nationalen und internationalen Awards wie dem RedDot Design Award oder dem German Design Award ausgezeichnet.

Die tägliche Arbeit ist ein kreativer Prozess: Im Team werden Ideen entwickelt, diskutiert und fließen anschließend in Entwurfszeichnungen ein. Nach der Abstimmung mit den Auftraggebern entstehen daraus exakte 3D-Modelle, die gedruckt oder gefräst sowie  für realistisch gerenderte Bilder verwendet werden. Hierfür setzt Duo Design die vielseitige CAD-Software TopSolid'Design ein und vertraut dabei seit über 20 Jahren auf die Expertise von Ulrich Alt von der WeSt GmbH. Am Ende des kreativen Prozesses steht der Austausch mit Werkzeugmachern und internationalen Lieferanten der Kunden. Das Leistungsspektrum von Duo Design umfasst also alle Schritte von der Produktkonzeption bis hin zur Aufbereitung für die Massenproduktion.  

Seit Beginn der Corona-Krise arbeiten von insgesamt zehn Mitarbeitern fünf zeitweise im Homeoffice. "Ich wechsle mich dabei mit unserem zweiten Geschäftsführer ab", sagt Thomas Ellerstorfer, Geschäftsführer der Duo Design GmbH. “So können wir Abstand halten und Infektionen vermeiden. Mitarbeiter mit Kinderbetreuung oder erhöhtem Risiko arbeiten natürlich dauerhaft von zuhause.”

 

 

Zugang über VPN-Tunnel

“Der technische Aufwand für die Umstellung hielt sich in Grenzen. Für unsere Mitarbeiter mussten wir lediglich einen VPN-Zugang anlegen. Die Hardware konnten sie einfach mit nach Hause nehmen", so Ellerstorfer. Durch den gesicherten, verschlüsselten Tunnel ist die Datensicherheit beim Zugriff auf den PDM-Datenserver jederzeit gewährleistet. "Die WeSt GmbH stellt uns für diese Zeit unbürokratisch zusätzliche Lizenzen gratis zur Verfügung, so dass zu Hause gearbeitet werden kann. Falls einige Mitarbeiter dauerhaft ins Homeoffice wechseln, denken wir über doppelte Hardware und eine leistungsfähige Videokommunikation nach".

Der Wunsch nach ortsunabhängigem Arbeiten mit TopSolid’Design beispielsweise bei Auslandsreisen oder am Wochenende wurde schon lange zuvor von Ulrich Alt für die Duo Design Geschäftsleitung erfüllt.. Die entsprechende Infrastruktur war also schon vorhanden und musste lediglich skaliert werden. Laut Thomas Ellerstorfer bleibt jedoch das Bandbreiten-Problem der vor Ort vorhandenen Internetzugänge. "Durch hohe Latenzzeiten und begrenzte Upload-Geschwindigkeiten ist das Remote-Arbeiten gegenüber dem Arbeiten im Büronetzwerk spürbar verlangsamt. Wir versuchen daher, umfangreiche Projekte lokal auszulagern und nur z.B. nach Feierabend zu synchronisieren". Es gibt in dieser Hinsicht in Deutschland wohl einigen Nachholbedarf, dennoch gibt es ein positives Fazit:

"Die Einrichtung meines Homeoffice-Arbeitsplatzes hat gut funktioniert. Mit einer schnelleren, symmetrischen Internetanbindung könnten wir die Projekte schneller laden und wieder speichern und damit Wartezeiten reduzieren", sagt Mia Fredl, Industriedesignerin bei Duo Design.

 

Weniger direkte Kommunikation

Die Umstellung auf Homeoffice bringt vor allem bei den Führungskräften Mehrarbeit mit sich. "Wir müssen von direkter Kommunikation und spontanen, nicht geplanten Rückmeldungen und Ideen zu einer indirekten, geplanten Kommunikation finden", sagt Thomas Ellerstorfer und findet: "Die Kommunikation ist nun viel ergebnisorientierter, aber unsere kreative Leistungsfähigkeit wird beeinträchtigt". Mia Fredl bestätigt, dass sich die Kommunikation auf Mailverkehr und Telefonkontakt verlagert hat. "Wir kommunizieren jetzt sogar mehr als früher, sowohl innerhalb des Teams als auch mit den Kunden". Sie empfindet die Absprachen als effizienter und wünscht sich für die Zukunft die Einführung einer weitergehenden Kollaborationslösung.

Solange kein Abstimmungsbedarf besteht, gehe die konsequente Arbeit am CAD-Modell laut Ellerstorfer sogar schneller voran als zuvor. Die Mitarbeiter seien weniger abgelenkt und dem Bedürfnis mancher Mitarbeiter nach Ruhe kann so besser Rechnung getragen werden. Ein weiteres Ergebnis ist, dass nun in großer Distanz sitzende Kunden besser und effizienter betreut werden können: "Wir bekommen mit der Videokommunikation immer mehr Übung". Mia Fredl sieht die Umstellung ebenfalls positiv: "Ich bin konzentrierter und habe eine ruhige Umgebung. Auch das tägliche Pendeln als Stressfaktor entfällt".

 

Selbstverständlich biete die aktuelle Situation gemäß Thomas Ellerstorfer die Chance, Reisetätigkeiten signifikant zu reduzieren, was die Umweltbelastung lindert und Kosten einspart. Jedoch ist sie gleichzeitig eine Bewährungsprobe für die sozialen Strukturen im Betrieb und die Identifikation der Mitarbeiter mit dem Unternehmen. "Viele Tätigkeiten können zuhause sehr produktiv erledigt werden. Für andere brauchen wir die Reibungsflächen im Team."