Bezüge zwischen verschiedenen Bauteilen in einer Baugruppe

Bei einer Baugruppe kann es nötig sein, sich in einem Bauteil auf Geometrien eines anderen Bauteils zu beziehen. Die Teile sind jedoch unabhängig voneinander. Der Baugruppenkontext bietet hier die Lösung.

Vor-Ort-Bearbeitung mit aktiviertem Kontext

Stellen wir uns eine Baugruppe aus mehreren Teilen vor, hier die beiden Figuren und den gelben Quader, in welchen wir eine Aussparung für die Figuren einbringen möchten.

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Wenn wir mit Doppelklick auf den Quader die Vor-Ort-Bearbeitung aufrufen (und damit das Bauteildokument dieses Quaders öffnen), werden unsere beiden Figuren transparent angezeigt und sind nicht greifbar. Mit der Option oben links können wir entscheiden, ob wir die beiden Figuren, im allgemeinen also die anderen Teile der Baugruppe sehen wollen oder nicht, oder ob sie anklickbar sein sollen.

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Durch das Aktivieren des Baugruppenkontextes können geometrische Elemente der anderen Bauteile z.B. in einer Skizze verwendet werden, sei es durch Kopieren der Kanten oder als Bezugselemente für Zwangsbedingungen wie Maße. Allerdings sind diese Elemente nicht assoziativ, so daß sie sich nicht mit ändern, wenn sich die anderen Teile, hier die Figuren, ändern. Das ist in der Regel so gewollt, damit die einzelnen Bauteile unabhängig voneinander und damit möglicherweise wiederverwendbar bleiben sollen. Auch ist das Anklicken beschränkt auf Geraden, Kreise, Punkte und Achsen.

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Dies ist jedoch eine schnelle und einfache Art, Skizzen in den Teilen zu bemaßen, ohne sich die Dimensionen aus einem anderen Dokument abgreifen zu müssen.

Baugruppenkontext

Was ist aber, wenn man stärkere geometrische Bezüge braucht? Dann gibt es in die TopSolid die Möglichkeit, einem Bauteil einen Baugruppenkontext mitzugeben. Dieser Baugruppenkontext besteht aus allen Elementen der Baugruppe, die innerhalb des Bauteils nötig sind, um dieses fertigstellen zu können. Es wird also in der Baugruppe entschieden, welche Elemente einem Bauteil mitgegeben werden. Im folgenden Bild wird also dem Quader ein Kontext mitgegeben:

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Danach werden die Elemente ausgewählt, die dem Bauteil mitgegeben werden sollen:

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Wird dann das Bauteildokument geöffnet und bearbeitet, sind die so ausgewählten Elemente im "Elemente"-Fenster unter der Rubrik "Kontexte" sichtbar:

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Danach kann mit diesen Kontextelementen normal weitergearbeitet werden, insbesondere können diese Formen vom Bauteil subtrahiert werden, es können Kanten kopiert und Flächen kopiert werden, um das Bauteil zu begrenzen.

Der Kontext selbst ist nicht assoziativ, er wird also nicht aktualisiert, wenn sich die anderen Bauteile oder deren Positionierung in der Baugruppe ändern. Das ist gewollt, um eine dauerhafte Abhängigkeit des Bauteils von der Baugruppe und den anderen beteiligten Bauteilen zu vermeiden. Es kann jedoch per Kontextmenü manuell eine Aktualisierung angestoßen werden, die nach Bedarf den aktuellen Stand der Kontextelemente herstellt.

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