Die Vorteile einer CAM-Software liegen auf der Hand - aber wie können sich Anwender die dafür erforderlichen Kenntnisse und Qualifikationen aneignen? CAM und CAD lernen funktioniert auf verschiedenen Wegen - wir geben einen Überblick. 

Qualifikationen in CAM-Software lohnen sich 

Manche Facharbeiter und Techniker schrecken vor der vermeintlich übergroßen Komplexität von CAD/CAM-Software zurück. Auch weil der (falsche) Mythos kursiert, dass es dafür eines Studiums bedürfe. Aber bei systematischem und schrittweisem Vorgehen ist CAD/CAM lernen gar nicht so schwer – und lohnt sich! Denn wer mit CAD-Software oder CAM-Software vertraut ist, findet leicht einen interessanten und angemessen bezahlten Arbeitsplatz. CAM-Programmierer und CAD-Konstrukteure sind überall in der fertigenden Industrie gefragt. Ob für Auszubildende oder Berufseinsteiger sind diese Qualifikationen in daher nur von Vorteil. Wir zeigen Ihnen, wie Sie am besten in CAD und CAM einsteigen.

CAD lernen: Ziele setzen und Lernzeit fest einplanen 

Der Einstieg kann auch berufsbegleitend erfolgen. Eine gute Grundlage dafür ist Praxiserfahrung in einem technischen Beruf – zum Beispiel als Zerspanungsmechaniker, NC-Programmierer oder Anlagentechniker. Darüber hinaus ist Voraussetzung für CAD/CAM-Kurse, dass Sie technische Zeichnungen lesen können. Denn um das Konstruieren und Programmieren zu erlernen, müssen Sie zunächst wissen, was Sie warum erreichen wollen. Dann ist der Weg zum selbst zeichnen und modellieren gar nicht mehr so schwer.

Ein gewisses Durchhaltevermögen ist ebenfalls wichtig, um CAD/ CAM zu lernen. Gehen Sie nicht davon aus, dies nebenbei erledigen zu können. Setzen Sie sich realistische Ziele und planen Sie bestimmte Zeiten für Schulungen und Übungen ein. Ein smartes Ziel wäre zum Beispiel: „Ich möchte CAM bis zum Zeitpunkt X auf dem Level Y beherrschen und nehme mir dafür 4 Stunden pro Woche Zeit“. Beim CAD Lernen darf ruhig mal die eine oder andere Übung misslingen. Ulrich Alt, Geschäftsführer von WeSt, rät: „Üben und bereit sein, Fehlschläge als Teil des Prozesses hinzunehmen. Erfahrung ist die Summe der gemachten Fehler.“

Folgende Möglichkeiten gibt es, um CAD und CAM zu lernen: 

• - Selbststudium
• - Kurse von Bildungsträgern
• - e-Learning von Software- und Drittanbietern
• - Kurse von Software-Anbietern
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Selbststudium: Einfach anfangen im Alleingang

Das Selbststudium bietet sich besonders an, um die Grundlagen von CAD/CAM zu erlernen. Das bedeutet vor allem, wesentliche Menüpositionen der CAM-Software auszuprobieren und alle Grundfunktionen zu erlernen. Als Studienmaterial eignen sich Lernmaterialien und Wissensdatenbanken der Software-Anbieter. Auch Video-Tutorials helfen oft weiter. Ulrich Alt hat selbst einen YouTube-Kanal mit vielen TopSolid Tutorials. 

Informationsmaterialien von Software-Herstellern stellen verlässliche Informationsquellen dar. Bei Inhalte von unbekannten Quellen hingegen ist die Qualifikation der Urheber nicht belegt. Dadurch kann die Gefahr bestehen, suboptimale, möglicherweise umständliche oder gar falsche Vorgehensweisen aus den Tutorials zu übernehmen. Daher empfiehlt es sich, die Verlässlichkeit und Professionalität des Urhebers von Informationsangeboten zu prüfen. 

Eine grundsätzlicher Schwachpunkt des Selbststudiums im Alleingang ist, dass Einsteiger mit Fragen auf sich gestellt sind. Online-Foren helfen manchmal weiter, bieten allerdings keine Garantie für eine verlässliche Unterstützung. Besser ist es, einen Ansprechpartner für die zu erlernende CAM-Software zu haben. Das können Kollegen, Bekannte oder Kunden sein. Noch besser ist, wenn es eine Testversion der entsprechenden Software mit offiziellem Support gibt. Das darf ruhig etwas kosten – die Ausgabe kommt über eingesparte Zeit durch schnelleren Lernfortschritt schnell wieder herein. Sobald Einsteiger die Grundlagen der Software erlernt haben, sollten Sie zu Kursen mit Anleitung wechseln.

CAM-Kurse und CAD-Kurse von Bildungsträgern

Solche CAD/CAM-Kurse werden teilweise von den örtlichen IHKs oder Handwerkskammern angeboten. Unter diesen finden sich Kurse wie zum Beispiel “CAD-/CAM Fachkraft 4.0 (IHK)” oder “”CAD/CAM-Industriefachkraft (IHK)”. Die Schulungsinhalte können natürlich variieren – informieren Sie sich am besten direkt bei ihrer regionalen Einrichtung über das Kursangebot und die jeweiligen Inhalte. 

In der Regel wird im ersten Teil des Lehrgangs der Umgang mit CAD mit Blöcken, wie Modellieren, Zeichnen und Baugruppen erstellen unterrichtet. Beim Thema CAM geht es um Aufgaben wie Rohteildefinition, Anlegen von Nullpunkten, Werkzeugverwaltung und Zerspanungssimulation. Oft lässt sich ein solcher Lehrgang mit einer Schulung für die im Beruf verwendete Software kombinieren. Es gibt solche Kurse zum Beispiel beim IHK Bildungszentrum Freiburg und der Beruflichen Bildungsstätte der Handerwerkskammer Tuttlingen. Nach erfolgreichem Absolvieren von CAD/CAM-Kursen bei Bildungsträgern erhalten Sie entsprechend betitelte Zertifikate wie zum Beispiel „Fachkraft für CAD-Technik IHK“ oder „IHK-Fachkraft für CAD/CAM-Technik“. Wer solch einen inhaltlich passenden Kurs in der örtlichen Umgebung belegen kann, sollte diese Chance also ergreifen. Leider bieten nicht alle Kammern entsprechende Schulungsangebote an. 

Zunehmend werden jedoch auch CAD-Online-Kurse („e-Learning“). Die Kombination aus Schulungsmaterial und online ausgeführten Übungen ist eine gute Alternative zu Selbststudium und Einsteigerkursen. Solche Kurse verbinden räumliche und zeitliche Unabhängigkeit mit einem gewissen Maß an Erfolgskontrolle und Support. Teilweise beinhalten diese Angebote auch Präsenzseminare. 

Methodenwissen vom Profi lernen

Wenn Sie die typischen Funktionen von CAD/CAM kennen, sollten Sie sich auf die kommenden Aufgaben im Betrieb vorbereiten. Das heißt: den gekonnten Umgang mit der verwendeten CAM-Software vertiefen und die Arbeitsabläufe für kommende Aufgaben einüben. Das geschieht am besten unter Anleitung eines erfahrenen Trainers. Der kann über die Software hinaus die optimale Arbeitsmethodik vermitteln. Denn oft führen mehrere Wege zum Ziel. Wer für unterschiedliche Aufgaben die Abkürzungen kennt, hat seine Modelle schneller vollendet.

Solche Kurse bietet auch die WeSt GmbH in Form von Individualschulungen. Das heißt: Alle Kursinhalte sind auf Ihren Lernbedarf abgestimmt. Neben einem Design-Grundkurs oder einem CAM-Grundkurs sind auch Schulungen zu spezifischen Themen möglich. Das kann zum Beispiel der Aufbau einer intelligenten Normteilbibliothek oder die Entwicklung von unternehmensspezifischen Arbeitsabläufen sein. Auch branchenspezifische Methoden wie Blechkonstruktion und -abwicklung, Konstruktion von Spritzgusswerkzeugen und Folgeverbundwerkzeugen vermitteln wir gerne. 

In jedem Fall sind die Kursinhalte auf Sie und Ihr Unternehmen abgestimmt – und dazu müssen Sie weder Kunde der WeSt GmbH noch TopSolid-Anwender sein. Die meisten Kurse führen wir in unserem Büro in Sulzbach (Saarland) durch, gerne kommen wir auch zu Ihnen. 

Zudem bieten wir Coaching-Sitzungen, um Ihre Fortbildung und Einarbeitung in neue Aufgaben wesentlich zu beschleunigen. Beim Coaching besprechen wir mit Ihnen aufgetretene Fragen oder schneiden als Einführung neue CAD/CAM-Themen an. 

Los geht’s 

Es gibt also mehrere Möglichkeiten, um sich berufsbegleitend für die Anwendung von CAD /CAM-Software weiterzubilden. Wählen Sie die Option, die am besten Ihren Bedürfnissen und Ihrer Lernweise entspricht. Und mit der richtigen Motivation steht einem erfolgreichen Lernergebnis nichts im Weg! 

Sie haben Fragen zu unserem Schulungsangebot oder möchten unverbindlich anfragen? Wir freuen uns auf Ihre Nachricht!

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