OEE - der wahre Wert der Anlagenverfügbarkeit - und wie sie mit CAM optimiert werden kann [Interview]

Die Kennzahl OEE (Overall Equipement Effectiveness) oder auf deutsch GAE (Gesamtanlageneffektivität) hilft die Effektivität von Produktionsanlagen zu ermitteln und zu optimieren. Werden zusätzlich zur OEE noch Störgründe erfasst, so ist es möglich, auch die jeweiligen Problemfelder zu identifizieren. Prof. Dr. Markus Focke, Professor für BWL, insbesondere Beschaffungs-, Produktions- und Logistikmanagement, an der Fachhochschule Aachen und einer der Gründer und Betreiber der OEE Cloud erklärt im Interview mit Ulrich Alt, wie man mit einfacher Datenerhebung an Fertigungsanlagen, zu schnellen Erkenntnissen und Optimierungsmaßnahmen kommt.

Was bedeutet OEE und wie wird die Kennzahl ermittelt?

 

Durch die Erfassung des OEE Wertes können Anlagen wertschöpfender ausgelastet werden, ohne Qualitätseinbußen hinnehmen zu müssen. Der OEE-Wert setzt sich zusammen aus dem Produkt der drei Faktoren: Verfügbarkeit, Leistung und Qualität.

Der OEE-Wertebereich liegt zwischen 0 und 1 oder zwischen 0 % und 100 %. Wobei der Wert 100% rein theoretischer Natur ist, der in der Praxis zumindest mittelfristig nicht erreicht werden kann. Denn welche Maschine stellt ausschließlich Teile von hoher Qualität her, in maximaler Geschwindigkeit und steht niemals still?

 

Neben der automatischen Dokumentation der Maschinenlaufzeiten und den Laufgeschwindigkeiten mittels Sensorik an den Maschinen ist es wichtig, die Gründe für die Verlustarten festzuhalten. So zählen zu den Verfügbarkeitsverlusten organisatorische Stillstände, Rüstzeiten, Pausen und Wartungsarbeiten. Zu Leistungsverlusten kommt es, wenn die Maschine unterschiedlich schnell gefahren wird und mit individuellen und nicht standardisierten Vorgabewerten fährt. Und wenn die Maschine nicht optimal eingestellt ist, erfährt man Qualitätsverluste.

 

Warum ist es sinnvoll, die OEE zu ermitteln?

 

Der große Vorteil der OEE Cloud Technologie ist laut Prof. Focke, dass die Sensorik an den Maschinen nicht manipulierbar ist. Damit hat die Produktionsleitung handfeste Zahlen, an denen sie sich orientieren und verbessern kann. Doch dies funktioniert nur mittels der Hilfe der Werker vor Ort. Denn diese müssen aus einer individuell für das Unternehmen angelegten Störliste am Tablett vor Ort den Stillstandsgrund der Maschine eingeben. Mit Hilfe dieser Angaben können dann, als ein Baustein der Optimierung, die einzelnen Arbeitsprozesse im CAM effektiver eingerichtet werden. Dadurch erhöht sich die Maschinenverfügbarkeit und man kommt wesentlich schneller an das erste gute Produktionsergebnis.

Schnelle und einfache Installation und für alle Firmen gut erschwinglich

Die OEE Cloud bietet Ihren Kunden zum Start für 2 Monate Testinstallationen als Proof of Value an. Erst danach wird entschieden, wieviele Anlagen man mit der OEE-Erfassung ausstatten will. Die eigens entwickelten Sensoren der OEE Cloud sind innerhalb von 10 Minuten installiert und die Kosten des SAAS-Angebots liegen zwischen 150 - 200 Euro im Monat pro Anlage mit jährlicher Laufzeit. Software Updates sind kostenlos. Insbesondere die Auswertungen werden immer intelligenter. So bekommt man neben der Analyse der Effizienzverluste, Vorschläge zur Verbesserung und sogar Prognosen für drohende Maschinenstillstände.

Warum wehren sich manche Unternehmen noch gegen diese Technologie?

Es sind wenige, doch manche fürchten die totale Transparenz durch die Auswertung. Dabei ist es wichtig zu verstehen, dass die Technik nur die Anlage, nicht die Arbeiter an der Maschine überwacht. Laut Prof. Focke muss man weg von dem Gedanken, Schuldige für Stillstände zu finden. Vielmehr helfen die Zahlen und Gründe dabei, Optimierungsmaßnahmen nicht nur aus dem Bauchgefühl, sondern basierend auf der Datenbasis umzusetzen.

Kontakt: Prof. Markus Focke  |  oee.cloud  | markus@oee.cloud

 

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