Die Cloud: Höhere IT-Sicherheit für Industrie 4.0

Die Cloud gilt in vielen Unternehmen als Gefahr für die Datensicherheit. Dabei birgt sie für die Cybersecurity mehr Chancen als Risiken. Wir zeigen hier die Vorteile cloudbasierter Lösungen, gerade auch in Hinsicht auf die Sicherheit.

CAD in der Cloud liegt im Trend. Laut einer Umfrage der britischen Marktforscher von Business Advantage von 2017 nutzen bereits neun Prozent der befragten Fertigungsbetriebe CAD als cloudbasierte Lösung. Weitere sieben Prozent implementieren diese Technologie gerade, weitere elf Prozent erwägen die Nutzung innerhalb der nächsten zwölf Monate. Europäische Unternehmen zeigten sich allerdings im Durchschnitt deutlich zurückhaltender als internationale Marktteilnehmer bei der Nutzung von CAD und anderen industriellen Anwendungen aus dem Internet.

 

Cloud wirft Fragen zur Cybersecurity auf

Warum ist das so? Neben weiteren Aspekten gilt die Cybersecurity häufig als ein Grund, internetbasierten Lösungen keine existentiell wichtigen Daten anzuvertrauen. Schließlich hat jeder schon Meldungen gehört von gehackten Accounts, gestohlenen Daten und millionenfach kopierten Profilen und Passwörtern. Warum sollte man seine wichtigen Daten auf fremden Servern vagabundieren lassen?

Die Antwort lautet: Weil es die beste Lösung sein kann.

 

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Externer Zugriff bedeutet Öffnung zum Internet

Der Grund dafür ergibt sich oft durch die Notwendigkeit zum ortsunabhängigen Zugriff auf Informationen. Viele Unternehmen arbeiten heute an Konsolidierung ihrer Daten in einem zentralen System, sei es eine PDM/PLM-Plattform, ein einheitliches Datenmodell als „Single Source of Truth“ oder digitale Zwillinge. In einem solchen System ist es einfach nicht mehr möglich, Produktdaten per E-Mail zu verschicken oder auf FTP-Server oder gar Filesharingserver zu kopieren. Bis die beim Adressaten ankommen, sind sie veraltet.

Dieser Trend fällt mit zwei weiteren Entwicklungen zusammen: Mobilität und Vernetzung mit Partnern und Kunden. Der typische CAD-Arbeitsplatz ist zwar im Konstruktionsbüro am Unternehmensstandort. Aber zunehmend müssen Mitarbeiter auch von unterwegs auf aktuelle Daten zugreifen, sei es auf Reisen, bei Kunden oder für das Internet der Dinge. Gleiches gilt für die Zusammenarbeit mit Partnern. Das können Zulieferer, Dienstleister oder Kunden sein. Dann müssen die Daten und Tools über das Internet abrufbar sein.

 

Cloud Security oft besser als die der eigenen IT

Für viele Unternehmen lautet die Frage deshalb nicht, ob sie sich zum Internet hin öffnen, sondern wie sie das am besten tun. Um höchste IT-Sicherheit in der Industrie zu gewährleisten, sind die eigenen Server oft nur die zweitbeste Lösung.

Vieles können Cloud-Anbieter durch ihre Security-Spezialisten und Hardware-Ressourcen einfach besser als mittelständische Betriebe:

  • ausgefeilte Sicherheitskonzepte entwickeln und konsequent umsetzen
  • eigene Systeme auf Sicherheit überprüfen (z. B. mit dem Cloud Security Scanner von Google)
  • Hacking und Phishing verhindern
  • DDOS-Angriffe abwehren
  • physischen Zugriff auf Datenträger und Sabotage unterbinden
  • Infektionen mit Schadsoftware verhindern
  • Verlust von Daten durch Diebstahl mobiler Geräte unmöglich machen (Daten liegen in der Cloud)
  • hohe Verfügbarkeit von Servern sicherstellen
  • Backup und Desaster Recovery gewährleisten

Die Konsequenz aus dieser Situation lautet: Schätzen Sie den Schutz Ihrer Daten in der eigenen IT im Vergleich zur Cloud-Sicherheit realistisch ein. Die Nutzung von Software und Daten aus der Cloud hat durchaus Nachteile, etwa in Hinsicht auf IT-Integration, Kontrolle über Hard- und Software sowie Latenzen. Mangelnde Sicherheit gegen Hacking und Datenverlust ist keiner davon.