Wie Sie mit der Verbindung von CAD und ERP Industrie 4.0 voranbringen

Im Zeichen von Industrie 4.0 müssen auch die technischen und kaufmännischen Informationen zueinander finden. Wir erläutern Ihnen, welche Vorteile die CAD-ERP-Kopplung hat – und welche Alternativen es gibt.

In vielen Unternehmen sind technische und kaufmännische IT getrennte Welten. Hier CAD-, CAM-, PDM- und MES-Software, dort ERP-Software und CRM, Warenwirtschaft und Rechnungswesen. Im Zeichen der digitalen Transformation wird sich das grundlegend ändern.

Diese Umwälzung erfordert, dass Daten durchgängig im ganzen Unternehmen zur Verfügung stehen. Viel ist schon erreicht, wenn in der technischen IT Entwicklung und Produktion so zusammenarbeiten, dass der Ablauf von der Konstruktion und Dokumentation über NC-Programmierung bis zur Fertigung nahtlos funktioniert.

 

Brücke zwischen CAD und ERP für bessere Zusammenarbeit

Aber in Zeiten immer kürzerer Innovationszyklen genügt das nicht. Wettbewerbsfähige Unternehmen müssen über die typischen Grenzen der IT-Systeme hinaus Informationen austauschen. So kann der Einkäufer frühzeitig Teileinformationen aus Stücklisten abrufen und kostengünstige Lieferanten recherchieren.

Techniker wiederum sehen die zu ihren Modellen gehörenden Teilestämme mit allen wirtschaftlich wichtigen Daten. Dazu gehören auch die Informationen, ob es die benötigten Teile oder Rohstoffe im Lager gibt und welche Lieferanten dafür gelistet sind.

Zwingend wird der Kombination beider Welten bei kundenindividueller Massenproduktion im Sinne von Industrie 4.0. Während Funktionen wie die Kalkulation, Fakturierung und Bereitstellung von Vorprodukten über das ERP erfolgen, wickelt die technische IT den gesamten Herstellungsprozess ab.

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CAD/ERP und zwei Alternativen

Für die Kombination von technischen und kaufmännischen Informationen bieten sich drei Wege an:

  1. Integration von CAD und ERP
  2. Kopplung des PDM/PLM mit dem ERP
  3. Die digitale Maschinenakte
1. CAD und ERP für „Single Source of Truth“

Der größte Vorteil, den die Integration der CAD-Software in das ERP hat, ist die maximale Konsolidierung der Systeme. Wer in die ERP-Software eingeloggt ist, hat sowohl Zugriff auf die kaufmännischen als auch auf die technischen Daten. Alle Mitarbeiter arbeiten mit den gleichen Informationen, was Missverständnisse und Übertragungsfehler weitgehend ausschließt.

Die zentrale Verfügbarkeit erleichtert die Einrichtung von Automatismen, etwa die Generierung von Fertigungsstücklisten und die Langzeitarchivierung von Produktdaten.

Nachteilig ist der sehr hohe Implementierungsaufwand, bis alle Unternehmensfunktionen im System abgebildet sind.

 

2. Kopplung des PDM/PLM mit dem ERP

Hierbei wird die CAD-Software nicht direkt an das ERP angebunden, sondern indirekt über das PDM- oder PLM-System. Der Vorteil dieser Lösung ist, dass solche Systeme genau auf die Bedürfnisse von Fertigungsbetrieben abgestimmt sind. Alle gängigen Formate verarbeiten zu können, ist bei solchen Systemen die Kernkompetenz. Die Skripte für die Arbeitsabläufe sind auf übliche Praktiken abgestimmt.

Zwei getrennte Datenspeicher zu unterhalten, ist allerdings nicht ideal. Ob und wie vollständig die Kombination der beiden Systeme gelingt, hängt von der Verfügbarkeit und Leistungsfähigkeit der Integrationsmodule ab.

 

3. Die digitale Maschinenakte

Ein derartiges System basiert auf einem PDM-System, das um die Erfassung kaufmännischer Daten erweitert wurde. Es speichert die technischen Details jeder ausgelieferten Maschine zusammen mit zugehörigen Rechnungsdokumenten, Lieferantenanfragen und Angeboten.  

Entwickelt für den Maschinenbau, ist die Software auf den Bedarf von Einzelfertigern abgestimmt, die wegen der überschaubaren Anzahl von Bestellungen keine sehr komplexe Software benötigen.

 

Jetzt die richtigen Schritte einleiten

Prüfen Sie, auf welchem Weg Sie die Einbindung von CAD-Software in ein vielleicht schon vorhandenes ERP lösen können. Für viele Systeme gibt es geeignete Erweiterungen. Sollten Sie bereits mit einer PDM- oder PLM-Software arbeiten, wird es die beste Lösung sein, diese beizubehalten und mit dem ERP zu koppeln. So verbinden Sie den vollen Leistungsumfang der Entwicklungsumgebung mit allen Informationen der kaufmännischen Systeme.

 

Die digitale Maschinenakte wiederum kann der einfachste Weg sein, um kaufmännische mit technischen Informationen zu kombinieren. Sie bietet schnelle Erfolge ohne großen Implementierungsaufwand.

 

Verbinden Sie Ihr ERP-System mit den CAD-Daten oder der PDM/PLM-Software. So legen Sie einen Grundstein für die Smart Factory. Lesen Sie mehr zum Thema Smart Factory und Industrie 4.0 mit Fokus auf CAD/CAM-Software in unserem Blog.