Es geht um viel - daher ist die Auswahl von Unternehmens-Software Chefsache

Wir bekommen in unserer täglichen Praxis Einblick in viele verschiedene Unternehmen der verschiedensten Branchen und Größen. Häufig sehen wir dabei ein Sammelsurium an Software, auch an CAD/CAM-Software, die nebeneinander betrieben wird. Auch wenn allen der Vorteil einer integrierten Lösung auf einer gemeinsamen Datenplattform auf einer intellektuellen Ebene einleuchten dürfte, passiert in der Praxis immer wieder etwas anderes. Hier sind die vier “Klassiker” dazu:

Neuer Call-to-Action

  • Software wird aus Altbestand übernommen, wenn Firmen zusammengelegt oder gekauft werden. Da schon Lizenzen bezahlt und Mitarbeiter eingearbeitet sind, laufen dann verschiedene Programme in einem Unternehmen nebeneinander her und ein fliessender Datenaustausch und ein Zusammenwachsen findet nicht statt.

  • Bei neuen Mitarbeitern, die sicherlich schwer zu finden sind, wird nach deren Vorkenntnissen oder Wünschen die Softwareauswahl entschieden, verbunden mit der Hoffnung, sich Schulungen zu sparen oder durch diese Entscheidung den Mitarbeiter auf besondere Weise zu binden oder zu motivieren, auch wenn hierdurch eine Insellösung geschaffen wird.

  • Mitarbeiter, die kurz vor dem Renteneintritt stehen, werden nicht auf Schulungen geschickt und arbeiten mit alter Software oder alten Ständen weiter, so dass auch hier doppelte Datenhaltung entsteht. Ursache ist häufig die Überlegung, dass sich Schulen und Umstellen hier nicht mehr "lohnen". Dabei können gerade erfahrene Mitarbeiter eine große Unterstützung bei der optimalen Einrichtung von Standardprozessen und Vorlagen für das Unternehmen sein.

  • Gerne werden auch Versionswechsel innerhalb einer Software in Firmen unterschiedlich adaptiert. Dann arbeiten verschiedene Personen zwar mit derselben Software, aber auf unterschiedlichen Ständen. 

 

Die Probleme, die durch solche Konstellationen entstehen, liegen auf der Hand:

 

  • Austausch der Information wird erschwert, Information geht verloren. Nähere Informationen unter Schnittstellenprobleme
  • Beschleunigte Arbeitsprozesse durch agile Engineering und paralleles Arbeiten ist nicht möglich. Mehr zu Agile Engineering
  • Einfallstor für Schadsoftware durch erhöhte Angriffsfläche bei vielfältiger und veralteter Software - Mehr zu Cyber Security

 

Anschaffung von Software ist eine strategische Unternehmensentscheidung

 

Die Entscheidung für eine neue Konstruktions- und Bearbeitungssoftware hat weitreichende Folgen und sollte mit Blick auf die strategische Ausrichtung des Unternehmens und hinsichtlich einer Vision für ein ganzheitliches IT-Konzept für das Unternehmen getroffen werden. Daten müssen im Unternehmen fließen können und jedes neue Software-Programm stellt erst einmal eine Hürde im Datenaustausch dar. Selbst wenn es Schnittstellen zwischen Programmen gibt, geht immer ein Teil der Information verloren. Auch ergeben sich Probleme bei Updates von unterschiedlichen Softwareprogrammen. Daher ist es sinnvoll, auf sogenannte Plattform-Software zu setzen, die sicherstellen, dass die unterschiedlichen Programme auf der Plattform aufeinander abgestimmt sind. Verfolgen Sie die Zielsetzung der Industrie 4.0 und schaffen Sie eine durchgängige digitale Prozesskette. So benötigen Sie im Fertigungsunternehmen nur ein paar wenige Plattformen, die Sie jeweils aufeinander abstimmen müssen. Meist gibt es ein ERP- System für die betriebliche Steuerung, ein MES für die Produktionsplanung und -steuerung und ein Shop Floor-System für das Produktdatenmanagement mit CAD/CAM/ShopFloor und Qualitätssicherung. Daher stellt sich vor jeder neuen Softwareanschaffung die Frage: Schaffe ich mit der neuen Software mein Ziel der durchgängigen digitalen Prozesskette? Passt die neue Software in meine IT-Infrastruktur?

 

Was bedeutet das für die Softwareevaluation?

 

Bevor Sie über die Anschaffung spezifischer Softwareprodukte im Fertigungsunternehmen nachdenken, sollten Sie ein Konzept für Ihre Gesamt-IT-Infrastruktur entwerfen. Verfolgen Sie das Ziel der kompletten Datendurchlässigkeit in allen Systemen. Erst danach sind Sie in der Lage, eine Evaluation einer spezifischen Software vorzunehmen. Nehmen Sie sich Zeit, die für Ihre Bedürfnisse richtige Software auszusuchen, denn mit dieser Entscheidung sollten Sie mindestens die nächsten 5-10 Jahre glücklich sein. Dabei zählt weniger der Ausbildungsstand der einzelnen Mitarbeiter und auch nicht deren Vorlieben oder wie gut das aktuelle Softwareangebot ist. Vielmehr zählt:

 

  • Verfolgt der Softwarehersteller die für Sie richtigen Ziele und entwickelt sich dieser in Richtung Ihrer Vision weiter?
  • Investiert der Hersteller jährlich genug Geld in die Weiterentwicklung der Software?
  • Sind die Programme auf einer durchgängigen Softwareplattform, die sich problemlos mit Ihrem ERP und MES verknüpfen lässt?
  • Erfüllt die Software alle branchenspezifischen Anforderungen? 
  • Ist die Software auf agile Engineering und Zusammenarbeit ausgerichtet?
  • Stimmt das Schulungs- und Supportpaket?
  • Stimmt das Preis-/ Leistungsverhältnis?

 

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