Integrierte Softwarelösung statt Insellösungen für die digitale Prozesskette in der Fertigung

Das Thema “Digitalisierung in der Fertigung” ist nicht neu und man kann es kaum noch hören. Es gibt auch schon viele einzelne gute Lösungen am Markt, doch eine voll integrierte Softwarelösung für den Maschinen-, Werkzeug- und Formenbau lässt weiter auf sich warten, oder nicht?

 

Erst kürzlich hat Prof. Thomas Seul im Interview mit dem Industrieanzeiger verkündet:“aus meiner Sicht sind wir noch auf dem Stand von Insellösungen. Echte integrierte Lösungen sehe ich noch nicht.” Das ist genau das Problem, welches wir ebenso im Markt beobachtet haben. TopSolid hat darauf reagiert und 2021 mit der “Digital integrated Factory 4.0” die voll integrierte Softwarelösung für die Konstruktion und Fertigung präsentiert. Basis ist das bewährte PDM und die integrierte CAD/CAM Lösung von TopSolid. Neu sind die erweiterten Module PartCosting, ShopFloor und Inspection, welche schon heute das Angebots-, ShopFloor- und Qualitätsmanagement in TopSolid integrieren. Für das kommende Jahr soll die Anbindung und Auswertung der Maschinendaten in der Werkstatt folgen. Damit präsentiert TopSolid als einziger Softwareanbieter im Markt eine komplette digitale Prozesskette vom Angebotsmanagement über die Konstruktion und Fertigung bis zur Qualitätsprüfung - alles in einem System.

 

Warum schreitet der Wandel zur Digitalisierung so langsam voran?

 

“Wir reden hier über große notwendige Veränderungen in der Branche, doch die meisten Fertiger klammern sich noch an die alten, lieb gewonnenen Softwarelösungen”, so Ulrich Alt von der WeSt GmbH. Er berichtet weiter: “Wir beobachten eine große Trägheit am Markt und Angst vor Veränderung. Das fängt schon damit an, dass manche seit Jahren den Wechsel von TopSolid V6 auf V7 vor sich herschieben. Dabei wäre das nur der erste Schritt.”

 

Der Begriff “Industrie 4.0” hat schon viel in den Köpfen bewirkt. Eigentlich ist allen klar, wo es hingeht und wie die Zukunft der deutschen Fertigung aussehen sollte. Um dieses Ziel vom digitalen Datenfluss zu erreichen, sollten bestehende Arbeitsprozesse überdacht und nach Software Ausschau gehalten werden, welche die neuen Arbeitsprozesse effizient unterstützt. Leider können sich die meisten Unternehmen neue digitale Arbeitsprozesse nur schwer vorstellen. Hier kann externe Beratungskompetenz sicher helfen oder man tauscht sich mit Unternehmen mit ähnlichen Fragestellungen aus. Der VDWF hat hierzu eigens eine Arbeitsgruppe eingerichtet, so dass man voneinander lernen und gemeinsam Optimierungspotential entwickeln kann. 

 

Lösungen von Softwareanbietern gibt es zahlreiche am Markt und ein jeder verspricht, dass seine Software mit den anderen Anbietern kompatibel ist. Doch die Realität ist eine andere. Es werden Schnittstellen gebaut, die spätestens bei Updates der Systeme Schwierigkeiten bereiten. Letztendlich entsteht ein Flickenteppich aus alten und neuen Systemen, welche nicht miteinander harmonieren, auf unterschiedlicher Logik basieren und für welche es unterschiedlicher Experten im Unternehmen bedarf. Der wesentliche Grund, warum es nicht wirklich mit der Digitalisierung in der Fertigung vorangeht, ist: Es fehlt schlicht und einfach der Mut, sich von alten Programmen zu trennen, die nicht in die neue Softwarelandschaft passen, und auf eine in sich integrierte Lösung zu setzen.

 

Worin bestehen die Herausforderungen in der Digitalisierung

 

Prof. Thomas Seul erläutert die Herausforderung der Branche wie folgt: “Dabei geht es einerseits um die digitale Prozesskette in der Fertigung der Werkzeuge. Andererseits muss sich aber auch das Werkzeug in die digitale Prozesskette des Kunden einbinden lassen und in der Lage sein, mit anderen Produktionssystemen zu kommunizieren.” Die “digitale Prozesskette” ist in aller Munde. Digitalisierung ist jedoch kein Selbstzweck, sondern soll helfen die Arbeitsprozesse zu optimieren und eine Grundlage für Unternehmensentscheidungen zu bilden. Es fehlt in der Debatte häufig an Konkretem: dem konkreten Szenario, welche Informationen von wo nach wo fließen, der konkrete Grund oder der konkrete zu realisierende Nutzen für das Unternehmen. Dass digitale Mittel bei der Umsetzung solcher Projekte eine Rolle spielen, ist dann meistens eine Selbstverständlichkeit.

 

In der Fertigungswelt von TopSolid werden Werkzeuge im CAD entwickelt und im CAM und ShopFloor für die Fertigung vorbereitet. Das ShopFloor Modul erkennt seine Werkzeuge, weiß wo sie im Werkzeugschrank liegen und welche bereits in welchem Zustand auf der Maschine sind. Dies ist möglich über die Abbildung der realen Welt in der Software als digitaler Zwilling und gleichzeitig dem Transfer der digitalen Welt auf die Fläche in der Werkstatt, an der Maschine und im Werkzeuglager. Über das Einscannen der Werkzeuge sowie mittels eines digitalen Werkzeugschranks kommuniziert die physische mit der virtuellen Programmwelt. Das klappt allerdings nur unter der Voraussetzung, dass gewisse Prozesswege eingehalten und übernommen werden, welche sich bei zahlreichen Groß- und KMU-Kunden bereits bewährt haben. Ein Customizing des ShopFloor-Prozesses ist nur sehr eingeschränkt möglich. Daher sollte ein Software-Kunde generell bereit sein, seine bestehenden Prozesse mit der Einführung einer neuen Software zu überdenken und ggf. zu verwerfen. Der Großteil der Kundschaft ist dankbar dafür, dass mit der neuen Software neue effiziente Arbeitsprozesse Einzug in das Unternehmen halten. Schließlich sollte nicht ein jeder das Rad neu erfinden müssen.

 

Viele Umsetzungen der Digitalisierung gibt es heute schon marktreif zu kaufen und warten nur noch auf die Einführung beim Kunden. Dagegen gibt es andere Umsetzungen, wie bspw:

 

  • über Sensoren Betriebsdaten der Werkzeuge aufzunehmen und damit die Einhaltung der Prozessparameter zu überwachen und zu dokumentieren.

  • oder durch geeignete Vorhersagemodelle ein drohendes Fehlverhalten in der Zukunft rechtzeitig zu erkennen und damit unerwartete Produktionsstopps zu verhindern. 

Diese Modelle benötigen riesige Datenmengen, die erhoben, gespeichert, in standardisierter Weise von A nach B übertragen und in sinnvoller Weise ausgewertet werden müssen. Hierfür gibt es bereits vereinzelte Lösungen, die aber noch nicht integriert in den gesamten Fertigungsprozess umgesetzt wurden. Sicher ist, dass die Anbindung der Maschinen in der Werkstatt kommen wird. Die Frage ist nur, wann bindet man sie ein: als Insellösung bereits jetzt oder als integrierte Gesamtlösung später. 

 

Entscheidend ist es wohl, den Anschluss nicht zu verlieren. Fangen Sie mit den Möglichkeiten an, welche es heute schon in integrierter und ausgereifter Form gibt. Konzentrieren Sie sich auf Lösungen, die auf ihre Branche und Unternehmensgröße passen und erweitern Sie diese dann nach und nach.



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